Das Thema HIV und die HIV-Prävention ist für jeden und jede wichtig, um verantwortungsvoll zu handeln und sich selbst wie auch seine Gemeinschaft schützen zu können.

Nach wie vor sind Infektionen mit HIV, dem Humanen Immundefizienz-Virus, eine große Herausforderung für das globale Gesundheitswesen und führen zu vielen Opfern. Laut UNAIDS, dem gemeinsamen Programm der Vereinten Nationen zu HIV/AIDS, waren im Jahr 2019 weltweit rund 38 Millionen Menschen an HIV erkrankt. Während schätzungsweise 1,7 Mio. Neuansteckungen erfolgten, verstarben knapp 700.000 Menschen an den Folgen der erworbenen Immunschwäche. Laut dem Robert Koch-Institut ist die Zahl der Menschen mit einer HIV-Infektion in Deutschland bis Ende 2019 auf 90.700 gestiegen. Nicht alle wissen von ihrer Erkrankung und können andere absichtslos anstecken.

In den frühen Stadien der HIV-Infektion müssen noch keine Symptome auftreten. Ein Mensch kann viele Jahre mit HIV infiziert sein und keine Symptome haben, das Virus aber trotzdem unbeabsichtigt, vor allem durch ungeschützte Sexualkontakte oder die gemeinsame Nutzung von Utensilien beim Drogenkonsum, weitergeben. Findet keine Behandlung statt, greift das Virus wichtige Zellen des Immunsystems an, wodurch die Abwehr und Erholung des Körpers von Infektionen und sonstigen Erkrankungen stark geschwächt wird. AIDS („erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom“) beschreibt das Endstadium der HIV-Infektion. Das Immunsystem ist so stark geschwächt, dass Infektionen, mit denen gesunde Menschen normalerweise keine ernsten Probleme haben, zu schwerwiegenden Erkrankungen und langfristig zum Tode führen. Zurzeit gibt es keinen Impfstoff zum Schutz vor HIV.

Aufgrund der häufig jahrelangen Symptomfreiheit HIV-positiver Menschen sowie der Unwissenheit über HIV, die wichtigsten Übertragungswege und Möglichkeiten der Beratung, der Diagnose und Therapie, bleibt HIV im Jahr 2020, auch in Deutschland und Europa, eine besorgniserregende Erkrankung mit großem Aufklärungsbedarf.

Um insbesondere die Bevölkerung mit Migrationshintergrund sowie in den letzten Jahren nach Deutschland Geflüchtete besser mit HIV-relevanten Informationen zu versorgen und ihnen den Zugang zum deutschen Versorgungssystem zu erleichtern, bieten Gesundheitsmediator*innen des Ethno-Medizinischen Zentrums e. V. (EMZ) im Rahmen des von der MSD SHARP & DOHME GmbH (MSD) geförderten Gesundheitsprojektes MiMi (Mit Migrant*innen für Migrant*innen) in der Metropolregion Rhein-Neckar sowie in Bayern, Berlin, Hamburg und Schleswig-Holstein mehrsprachige Infoveranstaltungen zu HIV/AIDS an.

Darüber hinaus bietet das EMZ Interessierten den Wegweiser „AIDS und HIV – Aktuelles Wissen, Schutz und Therapie“ zur Bestellung und Download an. Der bislang in zehn Sprachen vorliegende Leitfaden wurde vom EMZ mit Unterstützung von MSD entwickelt. Er enthält grundlegende Informationen über HIV und AIDS, erläutert mögliche Übertragungswege und klärt über die wichtigsten Schutzmöglichkeiten (Safer Sex, Safer Use) auf. Darüber hinaus werden in diesem Zusammenhang wichtige Krankheiten wie Tuberkulose, virale Hepatitis und sexuell übertragbare Infektionen (STI) angesprochen. Hinzu kommen allgemeine Tipps, wie im Internet vorhandene Gesundheitsinformationen hinsichtlich ihrer Qualität und Genauigkeit beurteilt werden können.

Der Wegweiser „AIDS und HIV – Aktuelles Wissen, Schutz und Therapie kann als gedruckte Broschüre über die E-Mail-Adresse bestellportal@ethnomed.com bestellt werden. Ein kostenloser PDF-Download in allen zehn Sprachversionen ist auf der Seite des MiMi-Bestellportals (www.mimi-bestellportal.de) des Ethno-Medizinischen Zentrums abrufbar.